Reul lobt und adelt Feuerwehr
NRW-Innenminister nimmt an Jahresdienstbesprechung teil

Der Ehrengast aus Düsseldorf sprach das größte Lob aus: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hat die haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute in Lüdenscheid am Samstag, 4. März, als "die wahren Helden der Gesellschaft" bezeichnet. Bei der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr im Kulturhaus lobte Reul außerdem das Durchhaltevermögen, den Pragmatismus und die Begeisterung der Rettungskräfte für ihre Aufgabe. Diese Attribute seien angesichts der schwierigen Verkehrssituation in Lüdenscheid von ganz besonders entscheidender Bedeutung.
Knapp 60 Minuten dauerte Reuls Besuch. Mehr sei nicht drin gewesen. Aber er habe den Termin unbedingt noch in seinen Kalender "reinquetschen" wollen. Um sich selbst ein Bild von der "besonderen Situation" zu machen, die die Vollsperrung der A45 bedeutet. "Das werden noch anstrengende Jahre, klar", sagte der NRW-Innenminister, denn "der viele Verkehr in der Stadt ist ein Drama."
Vor allem aber wolle er die Jahresdienstbesprechung dafür nutzen, sich persönlich bei den Feuerwehr- und Rettungskräften zu bedanken. Denn: "Das ist der Knaller, wie Sie das alles hier bewältigen", lobte Reul die ebenso kreativen wie pragmatischen Lösungen in dieser Ausnahmesituation. Als Beispiel dafür nannte er die Einrichtung der Feuerwache Lüdenscheid-Nord, die für die Dauer der Vollsperrung ein schnelles Ausrücken der Brandbekämpfer in Eggenscheid und am Dickenberg ermöglichen soll. "Sie kümmern sich. Sie übernehmen Verantwortung. Das ist Feuerwehr", sagte Reul.

Reul appelliert an Durchhaltevermögen
Bevor er die Feuerwehrleute zum Ende seiner Rede als Helden bezeichnete, sprach er ihnen Mut zu. Und appellierte an ihr Durchhaltevermögen: "Bitte verlieren Sie auf keinen Fall die Freude an Ihren Aufgaben", sagte Reul. Zuvor hatte er betont, dass jede Krise auch eine Chance für das Ehrenamt sei. Weil sich in Notsituation zeige, wie wichtig engagierte Helferinnen und Helfer seien. Und weil darüber neue Mitglieder rekrutiert würden. Das sei etwa nach der Hochwasser-Katastrophe 2021 spürbar gewesen, so der Innenminister.
Jede Menge Lob und Dankesworte - auch im Namen von Rat und Stadtverwaltung - sprach auch Sebastian Wagemeyer den Feuerwehr- und Rettungskräften "für Ihren Dienst am Gemeinwohl" aus. Außerdem erklärte der Bürgermeister "in aller Deutlichkeit", dass neben dem Neubau der Feuer- und Rettungswache an der Wiesenstraße auch vier weitere Gerätehäuser erneuert werden sollen. Konkret geht es dabei um die Wachen der Löschzüge in Stadtmitte und Brüninghausen sowie an der Homert und in Oberrahmede.
Wagemeyer: Neubau der Feuerwachen ein "wichtiges Bekenntnis"
"Diese umfangreichen und ambitionierten Investitionen in die Feuerwehr sind ein wichtiges Bekenntnis und ein deutliches Signal unserer Wertschätzung an Ihre Arbeit", sagte Wagemeyer. Zumal die Stadtverwaltung gerade eben erst die Haushaltssicherung hinter sich habe lassen können.

Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert sprach mit Blick auf die A45-Vollsperrung und die daraus resultierenden Verkehrsmassen von einer "Situation, die in keinem Lehrbuch steht". Und die schon nach wenigen Monaten ein Fortschreiben des Brandschutzbedarfsplans nötig gemacht habe. Aber: Die haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte seien unterm Strich sehr gut aufgestellt und handlungsfähig, so Rehnert. Dabei hälfen auch die drei neuen Löschfahrzeuge, die seit kurzem im Einsatz sind. Zwei weitere Fahrzeuge sollen demnächst geliefert werden und die Modernisierung der Ausstattung weiter vorantreiben.
Thomas Kretschmer erhält DFV-Ehrenkreuz in Bronze
Finaler Höhepunkt der Veranstaltung waren zahlreiche Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen. Eine ganz besondere Auszeichnung ging an Thomas Kretschmer: Für seine langjährigen Verdienste erhielt er das Feuerwehr-Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) in Bronze - und anerkennende Worte von NRW-Innenminister Reul, kurz bevor dieser zum nächsten Termin eilte.
Lüdenscheid, 09. März 2023