Sommerrundgang durch den Skulpturengarten

Im Skulpturengarten
DIe "Balancierenden Würfel" von Günther Zins. Foto: Galerie der Stadt Lüdenscheid

Die Städtische Galerie lädt am kommenden Donnerstag, 14. September, um 16.30 Uhr zu einem letzten öffentlichen Rundgang in diesem Jahr durch den Skulpturengarten der Museen am Sauerfeld ein. Die Galerie möchte mit der Reihe der "Sommer-Rundgänge", die wochentags und zu einer eher ungewöhnlichen (Uhr)Zeit angeboten werden, die Gelegenheit geben, einen näheren Blick auf die Arbeiten der Dauerausstellung zu ermöglichen. Die Führung kostet 3 Euro pro Person.

Anlass zu diesem sommerlichen Garten-Rundgang ist die im Oktober letzten Jahres aufgestellte Skulptur des Künstlers Günther Zins. Der 1951 geborene Künstler studierte zunächst Freie Malerei in Köln und wechselte 1979 an die Kunst-Hochschule in Berlin. Bekannt wurde er durch seine geometrischen Stahlskulpturen, die aufgrund ihrer filigranen Erscheinung eher wie Raumzeichnungen aus Stahlstäben anmuten. Der Übergang der Linie zum Raum ist ein zentrales Thema der Zins?schen Kunst. Eine exemplarische Arbeit ist der im Skulpturengarten zu sehende Balancierende Würfel von 2006. Seit vielen Jahren besteht wischen Zins und der Stadt Lüdenscheid eine enge Verbindung - so erhielt der Bildhauer 1987 das Märkische Stipendium für bildende Kunst sowie 1998 eine Ausstellung seiner Arbeiten in der Galerie der Stadt.

Die ebenfalls hier installierten Arbeiten des documenta-Teilnehmers Ansgar Nierhoff gehören zu den wichtigsten bildhauerischen Positionen der Gegenwart. Einige dieser bedeutenden freigeschmiedeten und massiven Stahlplastiken stehen im öffentlichen Raum, wie z.B. die Arbeit "Kein leichtes Spiel", deren Aufstellung den Auftakt zum beliebten WaldSkulpturenWeg (Rothaarsteig) gibt.

Kunst im Freien zu erleben ist eine besondere Erfahrung. Hier werden die Kunstwerke nicht in geschlossenen, weißen Räumen gehängt und aufgestellt. Vielmehr stehen sie in Bezug zu einem landschaftlichen Raum, zu Pflanzen, Bäumen und einem flanierenden Besucher. In diesem Dialog entfalten die Arbeiten eine völlig andere Wirkung und Aura.

Der rückwärtige, durch das Museumscafé zu betretende Garten erfreut sich seit der Neugestaltung 2014 großer Beliebtheit. Schulgruppen oder Einzelpersonen übernahmen sogenannte Patenschaften einiger Werke und wachen seither über deren Erhaltungszustand, beseitigen Unkraut oder putzen in restauratorischer Weise.

Den Entstehungshintergrund der gezeigten Arbeiten und deren Bedeutung wird Dr. Carolin Krüger-Bahr vorstellen.

Die Skulpturen markieren einen Sammlungsschwerpunkt der Stadt und der Galerie, die seit Mitte der 1950er Jahre grafische und skulpturale Arbeiten deutscher Bildhauer für den öffentlichen Raum zu sammeln begannen. Die im Garten aufgestellten Werke sind meist von zeitgenössischen Künstlern gefertigt. Aber auch die Frigga des bereits verstorbenen Bernhard Kleinhans aus dem Jahre 1961 oder die bekannten Kopfsteinpflaster des renommierten Konzeptkünstlers Timm Ulrichs kann der Besucher "erleben".

Eine Broschüre zum Skulpturengarten, in der Informationen über Künstler und Werke gegeben sowie Bilder gezeigt werden, ist an der Informationstheke für 1,50 Euro zu erwerben.

Lüdenscheid, 13. September 2023